Es ist kein Geheimnis, dass Bayer De Ruiter™ hoch engagiert an der Einführung einer ToBRFV-Resistenz arbeitet. Welche Strategie wird dabei verfolgt, wie ist der aktuelle Stand und welche Entwicklungen zeichnen sich ab? Huib Koerts, Segment Lead EMEA APAC bei Bayer De Ruiter™, erklärt es genauer.
Die Kraft der gestapelten Resistenz
„Wir waren garantiert nicht die ersten auf dem Markt, die resistente Sorten eingeführt haben. Dies liegt vor allem daran, dass wir uns für das Stapeln (Stacking) verschiedener Resistenzgene entschieden haben, die jeweils zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Interaktion zwischen dem Virus und der Wirtspflanze eingreifen. Wir sind davon überzeugt, dass Sorten mit „gestapelter“ Resistenz (stacked resistence) lange eine Resistenz gegenüber neuen ToBRFV-Mutationen aufweisen,“ erläutert Huib. „Das Einschleusen mehrerer Resistenzgene dauert länger und ist kostenintensiver. Wir gehen jedoch davon aus, dass wir auf diese Weise eine höhere Resistenz erreichen. Als Marktführer streben wir bei neuen Sorten ein hohes Resistenzniveau an, das mit einer guten agronomischen Leistung einhergehen kann.“
Mehr Tempo ohne Abstriche bei der Zuverlässigkeit
Darüber hinaus modernisiert Bayer De Ruiter™ die Herangehensweise beim Testen und Einführen neuer Produkte. Huib erklärt: „In den frühen Entwicklungsphasen führen wir Tests sowohl in unserem Quarantänegewächshaus in Wageningen als auch mit Erzeugern an mehreren Standorten durch, um eine solide Grundlage für die Markteinführung zu schaffen. Wir wollen den Prozess beschleunigen, ohne Kompromisse bei der Zuverlässigkeit einzugehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Herausforderung erfolgreich meistern, indem wir ein breites Spektrum an internen und externen Studien mit Erzeugern und Forschungsinstituten durchführen. In unserem Quarantänegewächshaus erhalten wir unter extremen Bedingungen und sehr hohem Virusdruck wertvolle Erkenntnisse zu den Resistenzniveaus unseres Portfolios. Darüber hinaus können Züchter den genetischen Hintergrund von Sorten besser verstehen und die Entwicklung resistenter Sorten mit guten agronomischen Eigenschaften wird beschleunigt.“
Ein breites und resistentes Portfolio
Bayer De Ruiter™ baut das Portfolio kontinuierlich aus. „Wir führen Sorten mit IR-Resistenz in verschiedene Segmente ein. Zu den Sorten gehört beispielsweise Strabini, eine Cocktailtomate mit ausgezeichneten agronomischen Eigenschaften im Vergleich zur anfälligeren Sorte Strabena. Außerdem gibt es noch Ferreira, eine Fleischtomate mit den gleichen Produktionsmerkmalen und in der gleichen Größe wie anfälligere Sorten, aber mit zusätzlicher IR. Mit dieser Sorte sind wir bereits Marktführer in Nordamerika und Kanada. Nun führen wir Ferreira auch auf den wichtigsten europäischen Märkten ein.
„Zudem bieten wir die Cluster-Cocktailtomate DRTC9517 an, eine Sorte mit dem zurzeit höchsten erzielbaren Resistenzniveau bei unverändert guten Produktions- und Geschmackseigenschaften. Unsere Veredelungsunterlagen Maxifort, Equifort und DR0141TX bleiben weiterhin Marktstandard. Erzeuger bestätigen, dass Stärke und Widerstandsfähigkeit wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Ernte sind, was an verschiedenen Forschungsinstituten durch zahlreiche Studien untermauert wurde.“
Mit Zuversicht in die Zukunft
Huib blickt zuversichtlich nach vorn. „Ich erwarte, dass wir im nächsten Jahr den Erfolg unseres Ansatzes vorlegen können,“ erläutert er. „Ich gehe davon aus, dass wir in allen Segmenten Sorten einführen (oder Studien durchführen) können, die sowohl im Hinblick auf Agronomie als auch auf Resistenz gute Leistungen erbringen. Derzeit planen wir, bis 2024 in sechs verschiedenen Segmenten resistente Sorten anzubieten. Weiterhin ist es unser Ziel, bis 2025 in jedem wichtigen Segment eine resistente Sorte zu führen. Diese Sorten werden in der kommenden Anbausaison an mehreren Standorten getestet, um eine erfolgreiche Markteinführung zu gewährleisten.“